Sentiment-Analyse

Die Börse bewegt sich in verschiedenen Zyklen und je nachdem, ob die Kurse steigen oder fallen, sind Trader unterschiedlich bereit zu investieren. Aufgabe der Sentiment-Analyse im Trading ist es, die aktuelle Stimmung am Markt zu ermitteln.

Sind die meisten Trader sehr positiv eingestellt, spricht dies eher für steigende Kurse, sind sie hingegen pessimistisch, geht man bei der Sentiment-Analyse von fallenden Kursen aus, weil die Bereitschaft Wertpapiere zu kaufen sinkt. Um die Stimmungslage an der Börse zu analysieren, kann man beispielsweise auf Befragungen von Tradern zurückgreifen oder auch die Put-Call-Ratio zu Rate ziehen. Letztere bildet das gehandelte Verhältnis von Put und Call Optionen an der Börse ab und zeigt, wie viele Anleger mit Calls auf steigende Kurse und wie viele Anleger mit Puts auf fallende Kurse setzen. Aber auch Sentimentindikatoren wie veröffentlichte Insidertrades oder Mittelzuflüsse beziehungsweise -abflüsse in Fonds lassen eine Stimmung erahnen.

Des Weiteren können auch Medienberichte als Stimmungsbarometer verwendet werden. Ein anderer für die Sentiment-Analyse bedeutsamer Indikator sind IPOs, da diese meist nur in einem freundlichen Börsenumfeld forciert werden, um mit dem Börsengang möglichst viel Kapital zu generieren. Bei der Sentimentanalyse sollte man nicht zuletzt immer mehrere Indikatoren betrachten, um die Marktstimmung (engl. market sentiment) zu erfassen, da diese auch gegenteilige Signale liefern können. Zudem ist es für die Stimmungsanalyse der Börse von Vorteil, grundlegende Kenntnisse der Trading Psychologie zu besitzen, um sich besser in die Köpfe der Marktteilnehmer hineindenken zu können.

Ratgeber zur Sentiment-Analyse an der Börse