DEUTZ Aktie Prognose Deutz: Zu viel erwartet? Einige sicher … aber was machen die anderen?

News: Aktuelle Analyse der DEUTZ Aktie

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Das, was der Motorenhersteller Deutz am Dienstagmorgen als Ergebnis der ersten drei Monate 2024 vorlegte, war in keiner Weise eine Überraschung. Keine positive, aber eben auch keine negative. Trotzdem sackte die Aktie um knapp sechs Prozent ab. Was war da los?

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging es abwärts, keine Frage. Der Umsatz lag um 10,3 Prozent niedriger, die Zahl der verkauften Motoren lag bei 38.242 und damit um gut 17 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Das bereinigte EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) fiel um 24,7 Prozent, basierend auf dem niedrigeren Umsatz und einer zugleich von 7,3 auf 6,1 Prozent gesunkenen EBIT-Gewinnmarge. 

Doch damit war zu rechnen, nachdem Deutz am 19. März zusammen mit der 2023er-Bilanz den Ausblick auf 2024 vorgelegt hatte, der einen Umsatz zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden Euro (2023: 2,1 Milliarden) und eine EBIT-Gewinnmarge zwischen 5,0 und 6,5 Prozent (2023: 5,7 Prozent) avisierte. In Bezug auf diesen Ausblick ist man nach dem ersten Quartal auf Kurs. Weshalb das Unternehmen die Prognose im Rahmen der Quartalsergebnisse auch bestätigte und die Zuversicht äußerte, dieses Ziel auch zu erreichen.

Damit bekam man am Dienstag, was zu erwarten war. Dass es immer einige Akteure gibt, die auf eine positive Überraschung wetten, ist normal. Dass die dann umgehend die Reißleine ziehen, auch. Aber wie steht es um diejenigen, die mit diesem Ergebnis gerechnet hatten? Die hätten durchaus Argumente, sich die Aktie nach diesem Minus genauer anzusehen, denn:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur DEUTZ Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Der Auftragseingang lag zwar mit 419,2 Millionen Euro deutlich unter dem des Vorjahreszeitraums (526,1 Millionen), aber um 20 Prozent höher als im vierten Quartal 2023. Das ist zwar weniger als der Umsatz von 454,7 Millionen Euro, aber auch das kam nicht überraschend, diese „Normalisierungseffekte“ hatte man erwartet. Und noch etwas fällt auf:

Als Deutz am 19.3. diesen 2024er-Ausblick vorstellte, brach die Aktie zunächst wegen der schwach wirkenden Perspektive ein, benötigte aber gerade einmal fünf Handelstage, um das Minus auszugleichen und danach sogar über den Kurslevel zu steigen, der vor der Vorlage des Ausblicks galt. Es misslang danach zwar, sich über die bis 2021 zurückreichende Widerstandszone 5,90 zu 6,05 Euro nach oben abzusetzen, aber allzu viel Druck kam erst einmal nicht auf. Daher ließe sich durchaus die Frage in den Raum stellen:

Wenn sich die Aktie nach diesem Ausblick erholen konnte und nach den Quartalszahlen klar ist, dass man in dieser Hinsicht auf Kurs ist, warum sollte sie jetzt sogar unter das schnell aufgekaufte Tief dieser ersten, negativen Reaktion vom März fallen?

So gesehen hätten die Bullen jetzt Argumente und … noch … eine charttechnische Basis, um das Ruder herumzureißen. Noch ist die aus dem Oktober stammende Aufwärtstrendlinie nicht gebrochen, sie könnte ebenso wie im März das Sprungtuch der Bullen sein. Aber letzten Endes heißt es an der Börse: Kurse gehen vor Logik, will heißen:

Ob die Gegenargumente der Käuferseite greifen, wird davon abhängen, ob man mehr tut, als über das Minus den Kopf zu schütteln. Deutz muss es zurück über diese erneut als Widerstand fungierende Zone 5,90/6,05 Euro schaffen, erst dann wäre die Sache wieder in trockenen Tüchern. Gelingt das nicht, könnte die Zone 4,65 zu 4,84 Euro schnell getestet werden, daher: Solange nicht klar wird, dass sich der Optimismus ähnlich wie im März schnell wieder durchsetzt, wäre ein Halten bestehender Positionen zwar machbar, ein Neueinstieg oder Zukauf aber noch recht gewagt.

Deutz Aktie: Chart vom 30.04.2024, Kurs 5,455 Euro, Kürzel: DEZ | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Ergebnis des 1. Quartals, 30.04.2024:
https://www.deutz.com/de/news/pressemitteilungen/news-detail/deutz-startet-robust-ins-neue-jahr-stabile-rendite-trotz-eines-konjunkturell-bedingten-nachfragerueckgangs/

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Vorherige Analysen der DEUTZ Aktie

Mit einem Minus von 10,63 Prozent quittierten die Anleger die 2023er-Bilanz, vor allem aber den Ausblick auf 2024 beim Motorenhersteller Deutz. Statt eines Ausbruchs über eine wichtige Hürde ist für die Bullen jetzt Defensive angesagt, denn eine Schlüsselzone im Chart ist nahe.

Anfang März war der Widerstandsbereich um das 2023er-Hoch intraday schon überboten worden, am Ende kam man aber nicht durch. Doch die Aktie hielt sich hartnäckig an dieser bei 6,08 Euro wartenden Hürde, bereit, im Fall eines starken Ausblicks auf das laufende Jahr umgehend nach oben auszubrechen. Sie sehen es im Chart: Es kam anders.

Deutz Aktie: Chart vom 19.03.2024, Kurs 5,215 Euro, Kürzel: DEZ | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Deutz Aktie: Chart vom 19.03.2024, Kurs 5,215 Euro, Kürzel: DEZ | Quelle: TWS

Zwar wurde am Morgen versucht, die Aktie in die Gewinnzone zu heben, aber am späten Vormittag kam massiver Abgabedruck auf, der sich unter sehr hohen Umsätzen abspielte. Die Deutz-Aktie rutschte binnen einer Stunde um über 17 Prozent ab, bevor es gelang, den Kurs ein Stück über dem Tagestief zu stabilisieren und das Minus zum Handelsende dadurch zumindest ein wenig einzugrenzen.

Grundsätzlich wäre das eine mögliche Basis, dieses Minus noch weiter auszubügeln. Denn zum einen wurde so eine im Januar entstandene Aufwärts-Kurslücke geschlossen, zum anderen drehte die Aktie damit knapp über einer mittelfristig relevanten, charttechnischen Schlüsselzone, die aus der 200-Tage-Linie bei aktuell 4,76 Euro und einer bis in den April 2022 zurück reichenden Wendezone bei 4,60/4,70 Euro besteht. Aber ganz so leicht wird sich der schwache Dienstag nicht ungeschehen machen lassen, immerhin hatte, wer da umgehend ausstieg, durchaus Argumente dafür.

Expertenmeinung: Deutz hatte 2023 ein starkes Jahr absolviert, mit einem Rekordumsatz von 2,1 Milliarden Euro und einem sehr überzeugenden Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT), der um Sonderfaktoren bereinigt bei 120,4 Millionen Euro lag. Die EBIT-Gewinnmarge wurde deutlich von 4,6 Prozent im Jahr 2022 auf 5,7 Prozent gesteigert. Natürlich hoffte das bullische Lager auf einen Ausblick, der avisiert, dass dieses starke Ergebnis, wenn nicht ausgebaut, so doch gehalten würde. Aber das vermochte Deutz eben nicht zu bieten.

Die Umsatzprognose liegt mit 1,9 bis 2,1 Milliarden unter dem Vorjahreswert. Der Auftragseingang von 1,79 Milliarden Euro im Vorjahr deutet dabei schon an, dass der Wind wieder ein wenig rauer wird. Und was die EBIT-Gewinnmarge angeht, bleibt Deutz eher vage, nennt eine Spanne zwischen 5,0 und 6,5 Prozent, d.h. die Extrempunkte sind gleich weit von dem entfernt, was 2023 erreicht wurde. Wenn beide Prognosewerte am Ende des Jahres am oberen Ende liegen sollten, würde der EBIT-Gewinn zwar moderat zulegen. Aber schon in der Mitte der Spanne wäre ein Gewinnrückgang gegeben, am unteren Ende der Range sogar ein deutlicher.

So defensiv hatte man den Ausblick ganz offenbar nicht erwartet, so dass sich (angesichts der höchsten Tagesumsätze seit 2019) offenbar nicht gerade wenige sagten: Lieber den Gewinn mitnehmen, solange er noch da ist. So gesehen ist es zwar nicht auszuschließen, dass dieser Schlüssel-Support in der Zone 4,60 zu 4,76 Euro hält. Aber da die Bullen erst einmal ohne Kaufargumente dastehen und die Short-Seller jetzt ihre Chance hätten, die Aktie aufgrund einer womöglich ausbleibenden Gegenwehr verunsicherter Käufer nach unten durch zu drücken, sollte man die gestern gelungene Verteidigung dieser Zone besser noch nicht als bullisches Signal werten.

Quellenangaben: Bilanz 2023, Ausblick 2024, 19.03.2024:
https://www.deutz.com/fileadmin/contents/com/ir/Investor_News/2024/20240319_DEUTZ_FY_2023_PM_de.pdf

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die technische Gesamtlage könnte bei der Aktie des deutschen Motorenherstellers kaum besser aussehen. Nachdem die Deutz-Aktie bereits im Oktober des vorigen Jahres den Turbo gezündet hatte, konnte in den letzten Monaten eine deutliche Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs gebildet werden.

Nach einem Kursanstieg von mehr als 60% gönnte sich die Aktie in den letzten Wochen eine Verschnaufpause. Die Folge war die Bildung eines ansteigenden Dreiecks, welches jetzt darauf wartet, nach oben gebrochen zu werden. Der Trend befindet sich derzeit in einer bullischen Phase.   

Expertenmeinung: Für den nächsten Breakout ist quasi alles schon angerichtet. Dennoch sollte hierbei noch das Hoch aus dem Jahr 2023 knapp unter dem Niveau von 6.10 EUR beachtet werden. Hier bissen sich die Bullen vor rund 12 Monaten über Wochen hinweg die Zähne aus. Dieser Widerstand könnte einem fulminanten Ausbruch noch in die Quere kommen.

Erst wenn diese Hürde gemeistert werden kann, wäre der Weg in Richtung 8 bis sogar 8.40 EUR frei. Vorerst stufe ich die Aussichten für Deutz mit „bullisch“ ein.

Aussicht: BULLISCH

Deutz Aktie: Chart vom 06.03.2024, Kurs: 5.90 EUR Kürzel: DEZ | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Deutz Aktie: Chart vom 06.03.2024, Kurs: 5.90 EUR Kürzel: DEZ | Quelle: TWS

Deutz hat Torqeedo verkauft. Das spült nicht nur eine ordentliche Summe in die Kasse, der Gewinn dürfte dadurch massiv steigen.

Von Tradition zu Innovation

Deutz ist ein Global Player in der Welt der Motorentechnologie und steht nicht nur für jahrzehntelange Erfahrung, sondern auch für Innovation und nachhaltige Entwicklungen.

Deutz wurde im Jahr 1864 gegründet und ist damit eines der ältesten Unternehmen in Deutschland. Seitdem hat man sich zu einem der weltweit führenden Hersteller von Diesel- und Gasmotoren entwickelt.
Das Unternehmen ist bekannt für seine modernen und effizienten Motoren, die in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt werden – von Baumaschinen über Landmaschinen bis hin zu Industrieanlagen. Die Motoren von Deutz stehen für Leistung, Zuverlässigkeit und Umweltfreundlichkeit.

Inzwischen hat man aber auch eigene Hybrid- und Elektromotoren entwickelt, was die Innovationskraft des Unternehmens erneut unter Beweis gestellt hat.

So verkauft man sich jedenfalls selbst, den Aktionären hat all das aber wenig geholfen, denn die geschäftlichen Erfolge halten sich nüchtern betrachtet in Grenzen.
Die Aktie läuft seit mehr als einem Vierteljahrhundert seitwärts.

Die Aktie macht genau das, was sie soll

Damit folgt der Kurs, wie bei allen Aktien, langfristig den Fundamentaldaten. Die Rallyes, die alle paar Jahre stattgefunden haben, sind jedes Mal wieder in sich zusammengefallen, da die Geschäftszahlen eine höhere Bewertung nicht gerechtfertigt haben.

Inzwischen zeichnet sich aber eine grundlegende Verbesserung ab, ohne dass die Aktie eine Rallye vollzogen hätte. Noch sind die Kurse im Keller, doch wahrscheinlich wird sich das in naher Zukunft ändern.

Deutz hat im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzrekord von 1,95 Mrd. Euro verzeichnet und den höchsten Gewinn seit einem halben Jahrzehnt erzielt.
Das Ergebnis hat sich 2022 von 0,32 auf 0,66 Euro je Aktie mehr als verdoppelt.

Seitdem hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz um 10,3 % auf 1,54 Mrd. Euro gesteigert werden.
Gleichzeitig verbesserte sich die Profitabilität, die Margen sind auf dem höchsten Stand seit vielen Jahren.

Ist der Knoten geplatzt?

Das EBIT legte um 60 % auf 92,0 Mio. Euro zu. Das Ergebnis verbesserte sich um 23 % auf 0,53 Euro je Aktie.

Das kann sich sehen lassen. Doch es kommt noch ein weiterer Punkt hinzu, der die Profitabilität des Konzerns nochmal deutlich verbessern könnte.

Deutz ist es gelungen, Torqeedo an Yamaha Motor zu verkaufen. Torqeedo ist ein Hersteller von Außen- und Innenbordmotoren, jedoch notorisch unprofitabel.

Die Deutz-Tochter hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 mit rund 230 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 35 Mio. Euro erzielt.
Der Verkaufspreis liegt im hohen zweistelligen Mio.-Euro-Bereich.

Damit macht Deutz ein herausragend gutes Geschäft. Dass Yamaha für einen unprofitablen Motorenhersteller mit einem Jahresumsatz von etwa 45 Mio. Euro einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag auf den Tisch legt, ist erstaunlich.  

Der Verlust von Torqeedo dürfte in etwa bei 50 Mio. Euro gelegen haben. Für Deutz ist der Verkauf transformativ, denn ohne die hohen Verluste von Torqeedo dürfte der Konzerngewinn deutlich steigen.

Transformativer Deal

Das könnte zu einer vollständigen Neubewertung des Unternehmens führen. Bisher war man davon ausgegangen, dass Deutz in diesem Jahr ein Ergebnis von 0,68 Euro je Aktie erzielen wird.

Warburg hat die eigenen Schätzungen bereits auf 0,88 Euro je Aktie erhöht, andere werden nachziehen.

Hinzu kommt, dass der Deal eine ordentliche Summe in die Kasse spülen wird. Derzeit kommt Deutz auf einen Börsenwert von 657 Mio. Euro.
Der Verkaufserlös entspricht als mehr als einem Zehntel des Börsenwerts und könnte also für eine Sonderdividende in dieser Höhe genutzt werden, oder aber für die Übernahme von profitablen Unternehmen oder den Rückkauf von Aktien.

Hinzu kommt die reguläre Dividende in Höhe von 4,2 %.

Deutz Aktie: Chart vom 23.01.2024, Kurs: 5,26 EUR - Kürzel: DEZ | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Deutz Aktie: Chart vom 23.01.2024, Kurs: 5,26 EUR – Kürzel: DEZ | Quelle: TWS

Mit dem Ausbruch über das Widerstandsband bei 4,95 – 5,05 Euro wurde ein prozyklisches Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 5,35 und 6,00 Euro ausgelöst.

Darüber wäre der Weg in Richtung 6,75 – 7,00 Euro frei.

Ein erster Blick auf die am Donnerstag vorgelegten Halbjahreszahlen des Motoren-Herstellers Deutz rechtfertigte den kräftigen Abverkauf der Aktie in keiner Weise. Aber wenn man genauer hinsah, fand sich der Grund der Abgaben. Die Frage ist: Ist die Aktie jetzt genug gefallen?

Gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 legte der Umsatz bei Deutz um zehn Prozent zu. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn stieg weit überproportional um nahezu 50 Prozent. Und Deutz bekräftigte, dass man auf dem Weg sei, in Sachen der eigenen Prognose-Ziele 2023 die oberen Enden der Bandbreiten zu erreichen. Was hieße, dass man mehr verdienen würde als 2022. Das mag so gar nicht dazu passen, dass die Deutz-Aktie an diesem Tag ganze 6,4 Prozent verlor und in den Folgetagen weiter abrutschte. Wo lag das Problem?

Expertenmeinung: Das Problem lag nicht darin, was war, sondern was kommt. Konkret lag es im Auftragseingang. Denn der war gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent gefallen. Wobei das vor allem auf einem deutlichen Rückgang in der Region Asien/Pazifik basierte, sprich vor allem an spürbar geringeren Aufträgen aus China. Da die Anleger China in den meisten Branchen als einen entscheidenden Wachstumsmotor ansehen, sorgte das nicht nur für Verkäufe bei den Anlegern, auch die Analysten reagierten.

Mehrere Analysten senkten daraufhin umgehend ihr Kursziel. Das wirkte natürlich zusätzlich negativ auf die Akteure, allerdings sollte man nicht übersehen, dass das durchschnittliche Kursziel der sieben die Aktie beobachtenden und einstufenden Analysten dennoch bei 6,96 Euro liegt … und damit meilenweit über dem derzeitigen Kurs. Darüber hinaus läge die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis für die 2023er-Gewinnerwartung mit 6,75 im historischen Vergleich äußerst niedrig. Was zusammengefasst bedeutet:

Die Anleger haben mit den Abgaben sowie den Verkäufen der Wochen und Monate zuvor schon viel von einer Krise eingepreist, die noch nicht da ist … und nicht einmal kommen muss.

Deutz Aktie: Chart vom 14.08.2023, Kurs 4,452 Euro, Kürzel: DEZ | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Deutz Aktie: Chart vom 14.08.2023, Kurs 4,452 Euro, Kürzel: DEZ | Quelle: TWS

Aber die Deutz-Aktie bewegt sich nun einmal derzeit in einem intakten Abwärtstrend. Und durch diese negative Reaktion auf den Rückgang des Auftragseingangs ist der Kurs, der schon zuvor durch die 200-Tage-Linie gefallen war, ans untere Ende der Supportzone 4,43/4,70 Euro abgerutscht. Solche Aktien, vor allem welche, die wie Deutz eher moderate Umsätze ausweisen, sind eine leichte Beute für die Bären … die sich nicht unbedingt daran stören müssen, dass die Deutz-Aktie bis zum durchschnittlichen Analysten-Kursziel derzeit über 50 Prozent Luft nach oben hätte.

Ein Griff ins fallende Messer könnte also schiefgehen. Besser wäre es, die Aktie ganz oben auf die Watchlist zu setzen, aber erst zuzugreifen, wenn mit der Rückeroberung der Schlüssel-Widerstandszone im Bereich 4,95/5,15 Euro deutlich wird, dass die Verkäufer von der Aktie abgelassen haben.

Quellen:
Halbjahresergebnis 2023, 10.08.2023: https://www.deutz.com/fileadmin/contents/com/ir/Investor_News/2023/20230810_DEUTZ_PM_H12023_de.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.deutz.com/investor-relations/deutz-ag-aktie/analystenempfehlungen

Zu Jahresbeginn war die Aktie des Motorenherstellers Deutz eine Kursrakete, doch seit Monaten bröckelt der Lack. Und das, obwohl die Analysten auffällig bullisch sind. Die Käufer sind in der Defensive: Nur, wenn die jetzt umkämpfte Zone hält, bleibt das Tor nach oben offen.

Deutz hatte im Mai nach einem starken ersten Quartal konstatiert, dass man davon ausgehe, das obere Ende der ohnehin schon bullischen 2023er-Prognosespanne zu erreichen. Die Analysten sind mehrheitlich bullisch, deren durchschnittliches Kursziel liegt mit 7,50 Euro (unter Berücksichtigung, dass das Kursziel der Quirin Bank nicht, wie auf der Deutz-Internetseite zu sehen, bei 7,12 Euro liegt, sondern mittlerweile bei 8,00 Euro) sagenhafte 50 Prozent über dem aktuellen Kurs. Die Bewertung der Aktie über das Kurs/Gewinn-Verhältnis ist im historischen Vergleich eher günstig, die zu erwartende Dividendenrendite überdurchschnittlich.

Was also wollen die Käufer mehr? Und doch, man bleibt skeptisch, sogar eher negativ angehaucht, was nicht nur daran zu erkennen war, dass die starken Zahlen des ersten Quartals an dem Tag, an dem sie vorgelegt wurden (4. Mai) in Verkäufe mündeten, auch gestern zeigte sich, dass man hier, zumindest bislang, im Zweifel lieber skeptisch bleibt, denn:

Expertenmeinung: Zwar kam am Montag von HSBC eine Herabstufung der Einschätzung von „Kaufen“ auf „Halten“ und die Senkung des Kursziels von 6,80 auf 6,00 Euro. Aber erstens liegen auch diese 6,00 Euro komfortabel über dem aktuellen Kurs. Zweitens, und das ist der Punkt, kam am gleichen Tag die Bestätigung des höchsten der derzeitigen Kursziele: Hauck & Aufhäuser bestätigte die Einschätzung „Kaufen“ mit einem Kursziel von 9,00 Euro. Aber man schaute offenbar nur auf die ja letztlich moderate Kursziel-Senkung, die Aktie fiel … und muss jetzt um eine charttechnische Schlüsselzone ringen.

Sie sehen im Chart, dass der Kurs im März und April so oft an der bis in das Jahr 2021 zurückgehenden Widerstandszone 5,94/6,07 Euro abgeprallt war, dass im bullischen Lager offenbar Abwanderungen aufkamen. Denn seither befindet sich der Kurs in einer Art geordnetem Rückzug … der indes, sollte die jetzt erreichte Schlüsselzone fallen, an Fahrt gewinnen könnte.

Es geht um die Kreuzunterstützung aus der Nackenlinie des in den vergangenen Monaten herausgebildeten Topps und der 200-Tage-Linie, die sich derzeit bei 5,02 Euro kreuzen. Sollte dieser Bereich deutlicher unterboten werden, gäbe es noch eine Art „Sprungtuch“ in Form der Hochs vom Juni und August 2022 bei 4,68/4,70 Euro. Auf diesen Bereich war die Aktie am Montag im Handelsverlauf schon zu gerutscht, als die Käuferseite eingriff und Deutz von seinem Tageshoch wegzog. Das ist schon mal gut, aber erst, wenn der Kurs wieder klar über diese dadurch wenigstens im Spiel gehaltene Schlüsselzone zurückläuft, wäre die Kuh vom Eis und das Tor in Richtung 6,00 Euro (und dann ggf. eben auch darüber) weiter offen. Am 10. August kommen die Halbjahreszahlen, die sollte man sich im Terminkalender anstreichen!

Deutz Aktie: Chart vom 24.07.2023, Kurs 4,992 Euro, Kürzel: DEZ | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Deutz Aktie: Chart vom 24.07.2023, Kurs 4,992 Euro, Kürzel: DEZ | Quelle: TWS

Quellenangaben: Kursziele Analysten:
https://www.deutz.com/investor-relations/deutz-ag-aktie/analystenempfehlungen