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Bei UnitedHealth ist es in den letzten Monaten zu erheblichen Kurskapriolen gekommen. Aussitzen, Reißleine ziehen oder jetzt zuschlagen?
Ein Problem kommt selten allein
Bei UnitedHealth ist es in den letzten Monaten zu erheblichen Kurskapriolen gekommen. Da das Geschäft mit Krankenversicherungen nicht konjunkturanfällig und gut planbar ist, ist das alles andere als üblich. Normalerweise ist die Aktie eher ein Dauerläufer.
Im Januar ist die Aktie jedoch abermals an den bisherigen Höchstständen bei etwa 550 USD gescheitert.
Langsam aber sicher drehte die Aktie wieder nach unten, nach den Zahlen zum ersten Quartal kam Mitte Januar erstmals größerer Verkaufsdruck auf.
Anschließend verunsicherte Humana die Anleger. Der Konkurrent von UnitedHealth kürzte die Gewinnerwartungen massiv, da die medizinischen Kosten deutlich gestiegen sind.
Schnell machte sich die Sorge breit, dass das auch andere Unternehmen in der Branche treffen könnte.
Am 22. Februar kam es zu einem landesweiten Ausfall von Datenbanken, unter anderem war auch das Netzwerk betroffen, mit dem medizinische Daten ausgetauscht werden.
Cyberangriffe und kartellrechtliche Prüfung
Anschließend wurde bekannt, dass Unternehmensteile von UnitedHealth am 21. Februar durch einen Hackerangriff lahmgelegt wurden. Bisher ist noch nicht klar, ob die beiden Vorfälle in einem Zusammenhang stehen.
Es dauerte bis Mitte März, bis UnitedHealth die Probleme vollends in den Griff bekommen hatte.
Bis gestern war nicht klar, wie groß der finanzielle Schaden sein wird.
Darüber hinaus hat das US-Justizministerium eine kartellrechtliche Prüfung gegen UnitedHealth eingeleitet.
Das Ministerium will gegen die steigenden Gesundheitskosten vorgehen und kritisiert die Geschäftspraktiken des Unternehmens.
Es gibt also genug Gründe, warum der Kurs von UnitedHealth unter Druck gekommen ist.
Die jüngsten Quartalszahlen sprechen jedoch dafür, dass man die Herausforderungen problemlos gemeistert hat.
Jetzt wird die Rechnung präsentiert
UnitedHealth beziffert die negativen finanziellen Auswirkungen des Cyberrangriffs im ersten Quartal auf 0,74 USD je Aktie und für das gesamte Geschäftsjahr auf 1,15 – 1,35 USD je Aktie.
Der Gewinn lag in Q1 mit 6,91 je Aktie über den Erwartungen von 6,65 USD. Der Umsatz übertraf mit 99,8 Mrd. die Analystenschätzungen von 99,4 Mrd. USD ebenfalls.
Darüber hinaus wurde die Prognose bestätigt. Für das Geschäftsjahr 2024 stellt UnitedHealth weiterhin einen Gewinn von 27,50 – 28,00 USD je Aktie in Aussicht.
Das Ergebnis der laufenden kartellrechtlichen Prüfung kann man unmöglich vorhersagen. In vielen Fällen verlaufen solche Prüfungen im Sand, oder die realwirtschaftlichen Auswirkungen sind gering.
Man kann UnitedHealth auch nicht vorwerfen, man würde sich auf Kosten der Versicherten unnötig bereichern, denn die operative Marge ist mit 8-9% für US-Unternehmen unterdurchschnittlich.
Alle anderen Probleme scheinen an UnitedHealth abzuprallen. Das ist jedenfalls das vorläufige Fazit.
Daher könnte es ein interessanter Zeitpunkt für einen Einstieg sein.
UnitedHealth kommt aktuell auf eine forward P/E von 16,9. Das ist mit Blick auf das krisensichere Geschäftsmodell, die vorliegenden Wachstumsraten und allen anderen Faktoren wenig.
Den Konsensschätzungen zufolge soll der Gewinn im laufenden wie auch den kommenden beiden Geschäftsjahren um 10-13% steigen. UnitedHealth hat gestern nochmal das langfristige Ziel von 13-16% p.a. bestätigt.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E von UnitedHealth durchschnittlich bei 21,3. Damit dieses Bewertungsniveau wieder erreicht wird, müsste die Aktie bis Ende des kommenden Jahres auf 667,96 USD steigen.
Aus Sicht der Bullen kam der Turnaround in letzter Minute. Wäre die Aktie nachhaltig unter 450 USD gefallen, hätte sich das Chartbild deutlich eingetrübt.
Sollte es doch noch dazu kommen, wäre mit einem Rücksetzer in Richtung 425-430 oder 390 USD zu rechnen.
Die Rückkehr über 465 USD könnte jetzt eine Erholung bis 495-500 oder sogar 515 USD einleiten. Darüber wäre der Weg zum Allzeithoch frei.
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