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Hat Intel endlich den Turnaround geschafft? Jetzt will man sogar Nvidia und Taiwan Semi Konkurrenz machen.
Das ändert alles
Intel hatte in den letzten Jahren mehr als genug Probleme. Durch die Verzögerung bei der Markteinführung neuer Chips kam es zu einer Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit.
Dadurch hat man im CPU-Geschäft Marktanteile an AMD verloren und in anderen Bereichen zum Beispiel an Samsung und Taiwan Semi.
Hinzu kamen kartellrechtliche Untersuchungen und Klagen, Stühlerücken in der Vorstandsetage, Milliardenabschreibungen und zeitweise auch ein schwächelnder Absatzmarkt.
So langsam geht es bei Intel aber wieder aufwärts. Der US-Kongress hat im Jahr 2022 den “CHIPS and Science Act” verabschiedet, der 52 Milliarden US-Dollar an Subventionen für die Halbleiterindustrie vorsieht.
Intel gehört zu den größten Profiteuren dieser Entwicklung.
Das Unternehmen hat eine strategische Neuausrichtung beschlossen und mit dem Bau einer ganzen Reihe von neuen Standorten begonnen.
Darunter ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in New Mexico und Fabriken in den USA, Deutschland, Polen, Israel, Malaysia und Irland.
Neue Ausrichtung und weltweite Expansionspläne
Dadurch will man perspektivisch zu einem der größten Foundry-Konzerne der Welt aufsteigen.
Die Verluste in diesem Segment sollen in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen, bis 2030 soll der Umsatz auf 15 Mrd. USD und die operative Marge auf 30% steigen.
Um das einzuordnen:
Im letzten Geschäftsjahr hat man einen Umsatz von 54,2 Mrd. USD erzielt und im besten Jahr der Unternehmensgeschichte einen Gewinn von 21,1 Mrd. USD.
Im Bestandsgeschäft, abseits der Foundry, soll die operative Marge bis 2030 auf 40% gesteigert werden.
(„Sets targets for foundry and products business separately; […] Intel Foundry’s operating losses are expected to peak in 2024 […] to achieve break-even operating margins midway between now and the end of 2030, when it targets 40% non-GAAP gross margins and 30% non-GAAP operating margins.
Intel Products: Intel Products already exhibits healthy operating margins today, which are expected to improve as the product operating segments benefit from the new operating model. […] Intel Products targets 60% non-GAAP gross margin and 40% non-GAAP operating margin by the end of 2030.“)
Intel mischt bei KI-Hardware mit
Darüber hinaus scheint man auch im Geschäft mit speziellen KI-Beschleunigern mitmischen zu können.
Wie das Unternehmen am 9. April bekanntgegeben hat, wird man im Laufe des Jahres einen KI-Chip mit dem Namen Gaudi 3 auf den Markt bringen, der deutlich leistungsfähiger und günstiger als der H100 von Nvidia ist.
(„the Intel® Gaudi® 3 AI accelerator, delivering 50% on average better inference1 and 40% on average better power efficiency than Nvidia H100 – at a fraction of the cost.“)
Weitere Informationen zu Gaudi 3 finden Sie hier (Link zu Intel).
Für die OEMs wird der Chip ab dem zweiten Quartal 2024 verfügbar sein, den Vertrieb übernehmen unter anderem Dell, HPE, Lenovo und Supermicro.
Zu den ersten Kunden gehören Bharti Airtel, Bosch, CtrlS, IBM, IFF, Landing AI, Ola, NAVER, NielsenIQ, Roboflow and Seekr.
Darüber hinaus hat man eine Kooperation mit SAP, RedHat, VMware und einigen anderen Unternehmen beschlossen, um gemeinsam eine offene Plattform für KI-Business-Anwendungen aufzubauen.
Die Halbleiterbranche befindet sich derzeit im Umbruch, nicht nur dank KI, sondern auch durch die Neuordnung der globalen Lieferketten durch die USA.
Die rasante Entwicklung macht es schwierig, langfristige Prognosen zu treffen, aber die strategische Ausrichtung von Intel bringt erhebliches Potenzial mit sich.
Darüber hinaus läuft es auch operativ wieder besser. Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr hat man durchweg die Erwartungen übertroffen und es hat sich von Quartal zu Quartal eine Verbesserung abgezeichnet.
Turnaround längst gelungen?
Nachdem man im ersten Quartal noch einen Umsatzeinbruch um 36% hinnehmen musste, lag das Minus in Q2 noch bei 15%, in Q3 bei -8%, konnte man im vierten Quartal wieder um 10% wachsen.
Beim Gewinn ergibt sich ein ähnliches Bild, nachdem man zu Beginn des Jahres noch unprofitabel war, war man zuletzt wieder solide profitabel.
Im Schlussquartal hat man in etwa die Hälfte des Jahresgewinns erzielt. Der Aktienkurs ist seitdem trotzdem wieder eingebrochen, da man eine enttäuschende Prognose für das erste Quartal 2024 vorgelegt hat.
Scheinbar hat man an der Börse nicht mehr zugehört, was direkt danach gesagt wurde:
„Core business is tracking to lower end of seasonal for Q1 […] we see this as temporary […] expect sequential EPS and revenue growth in each quarter of the year.“
Nach einem schwachen Jahresauftakt sollen Umsatz und Gewinn wieder steigen.
Den Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis in diesem Jahr um 28% auf 1,35 USD je Aktie steigen – und dass, obwohl die Schätzungen zuletzt massiv zur Unterseite revidiert wurden.
Vor einigen Monaten wurde noch ein Gewinn von 1,90 USD je Aktie erwartet. Womöglich sind die Prognostiker inzwischen zu pessimistisch.
Die nächsten Quartalszahlen wird Intel am 25. April nachbörslich vorlegen.
Die Aktie ist zum Ausgangspunkt der letzten Rallye und dem mehrmonatigen Aufwärtstrend zurückgekehrt.
Für die Bullen geht es jetzt um alles. Wird die Unterstützung bei 37 USD durchbrochen, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 32 -33 oder 30,00 – 30,50 USD gerechnet werden.
Klar positive Signale würden sich hingegen über 39,50 oder besser noch 40,00 USD ergeben. Dann wäre eine Erholung bis 42,50 oder 45 USD möglich. Mittelfristig sollten in diesem Szenario 49 – 50 USD angesteuert werden.
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