Expedia Aktie Prognose Expedia: Ist gerade der Startschuss gefallen?

News: Aktuelle Analyse der Expedia Aktie

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Es ist ein absoluter Paukenschlag: Expedia will ein Drittel aller ausstehenden Aktien einziehen. Sollte man jetzt zuschlagen?

Rekordgewinne + Buybacks

Pünktlich vor den Quartalszahlen hatten wir auf die aussichtsreiche Situation einiger Tourismus-Aktien hingewiesen:
Tourismus-Aktien: Hier schlummert noch erhebliches Potenzial

Inzwischen haben Booking, Airbnb und Expedia ihre Updates vorgelegt und durch die Bank die Erwartungen getroffen.

Mit Expedia hat sich jetzt die erste Aktie in Bewegung gesetzt. Die starken Zahlen wurden mit einem Kurssprung von 18% quittiert. Ist das erst der Anfang?

Der Gewinn lag in Q3 mit 5,41 je Aktie weit über den Erwartungen von 5,15 USD. Der Umsatz übertraf mit 3,93 Mrd. die Analystenschätzungen von 3,86 Mrd. USD ebenfalls.

Die Zahl der gebuchten Nächte verbesserte sich auf Jahressicht um 9% und das Business-to-Business-Geschäft verzeichnete sogar ein Wachstum um 26%.
Der Nachsteuergewinn konnte um 21% auf 778 Mio. USD gesteigert werden.

Da gleichzeitig im großen Stil eigene Aktien zurückgekauft wurden, kletterte das Ergebnis sogar um 33% auf 5,41 USD je Aktie.

Jetzt macht man Nägel mit Köpfen

Das wäre bereits genug Grund zur Freude gewesen, doch im letzten Quartal wurden die Erwartungen ebenfalls massiv übertroffen und dann mit einem Kurssturz quittiert.

Bei Expedia scheint man davon genug zu haben, daher will man die Kursentwicklung zukünftig nicht mehr dem Zufall überlassen.
Nachdem man im Jahresverlauf bereits 1,8 Mrd. USD in eigene Papiere gesteckt hat und die Zahl der ausstehenden Aktien von 162,5 auf 147,8 Millionen Stück massiv reduziert, will man jetzt nochmal zulangen.

Daher hat Expedia Aktienrückkäufe über 5 Mrd. USD beschlossen. Derzeit würde das ausreichen, um etwa 30% aller Papiere einzuziehen.
Selbst ohne organisches Wachstum würde der Gewinn dadurch um nahezu die Hälfte steigen.

Mit Ansage

Darauf, dass Expedia zu massiven Buybacks greifen könnte, hatten wir im letzten Artikel bereits hingewiesen:

Der Umsatz, Gewinn und freie Cashflow hat das Niveau von 2019 längst überschritten oder wird es in diesem Jahr. Der Kurs liegt hingegen weit unter dem damaligen Niveau.

Daher setzt auch Expedia auf massive Buybacks. In den zurückliegenden 12 Monaten hat man für 1,2 Mrd. USD eigene Aktien eingezogen, was nahezu einem Zehntel des Börsenwerts entspricht.

Da man derzeit 6,27 Mrd. USD an Cash besitzt, kann man es sich problemlos leisten. Theoretisch könnte Expedia nahezu die Hälfte aller eigenen Aktien einziehen. Sollten die Kurse nicht steigen, wird man das in der näheren Zukunft vermutlich auch tun.

Dazu ist es jetzt gekommen. Mit den bereits laufenden Aktienrückkäufen und dem zusätzlichen Buyback-Programm über 5 Mrd. USD wird man einen bedeutenden Teil der eigenen Aktien einziehen.

Dass es sich dabei nicht nur um eine Ankündigung handeln dürfte, hat Expedia bereits unter Beweis gestellt.

Die Schätzungen sind zu niedrig: Ausblick und Bewertung

Nachdem die Erwartungen übertroffen wurden und die Zahl der ausstehenden Aktien erheblich schrumpfen wird, wird man die Konsensschätzungen jetzt revidieren müssen.
Und das betrifft nicht nur das laufende Geschäftsjahr.

In den ersten drei Quartalen konnte Expedia den Gewinn um 48% auf 7,76 USD je Aktie steigern.
Daher könnten die bisherigen Gewinnerwartungen für 2023 in Höhe von 9,74 USD je Aktie tendenziell zu niedrig sein.

Normalerweise liegt das Ergebnis im Schlussquartal knapp unter dem aus dem zweiten Quartal. Expedia könnte in diesem Jahr also bereits einen Gewinn von über 10 USD je Aktie erzielen und käme demnach auf eine forward P/E von etwa 11,2.

Im kommenden Geschäftsjahr, welches bereits in acht Wochen beginnt, soll das Ergebnis auf 12,10 USD steigen.
Die P/E würde im Gegenzug auf unter 10 sinken.

Bei dem vorliegenden Wachstum könnte man auch eine P/E von 20 rechtfertigen und tatsächlich wurde Expedia in den fünf Jahren vor 2020 auch durchschnittlich für eine P/E von 23,5 gehandelt.

Expedia Aktie: Chart vom 06.11.2023, Kurs: 112,71 - Kürzel: EXPE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Expedia Aktie: Chart vom 06.11.2023, Kurs: 112,71 – Kürzel: EXPE | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht befindet sich die Aktie seit mehreren Monaten in einer langwierigen Bodenbildungsphase.

Mit dem Ausbruch über 111 USD hat Expedia ein Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 118 – 122 USD ausgelöst.
Darüber wäre der Weg in Richtung 132 – 135 USD frei.

Fällt die Aktie jedoch zeitnah unter 111 USD zurück, könnten zeitnah nochmal die Unterstützung bei 103,50 USD angesteuert werden.
Darunter wäre sogar der Weg in Richtung 97,50 oder 90 – 93 USD frei.

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Vorherige Analysen der Expedia Aktie

Expedia erzielt einen Gewinnsprung, erwartet ein Rekordergebnis und kauft im großen Stil eigene Aktien zurück. Die Aktie stürzt ab.

Unvorhersehbare Kursreaktionen: Ein Rätsel

An der Börse kommt es immer wieder zu eigenwilligen und kaum verständlichen Kursreaktionen.
Wohin es mit den Kursen kurzfristig geht, unterliegt gewissen Wahrscheinlichkeiten, aber wirklich sicher weiß es niemand.

Wenn ein Unternehmen jedoch massives Wachstum verzeichnet, die Erwartungen übertrifft und die Aktie dennoch in den Sturzflug übergeht, ist das eine ganz andere Geschichte.

Das sieht man selten und meistens lässt sich dann auch ein Haar in der Suppe finden, wir werden sehen, was es bei Expedia ist.

Hat man die Krise bewältigt?

Expedia gehört zu den Vorreitern in der Online-Reisebranche und ist zum zweitgrößten Reisevermittler der Welt aufgestiegen.

Über Expedia und die anderen zum Konzern gehörenden Plattformen, wie beispielsweise Hotels.com, Trivago oder Vrbo, können Kunden Flüge, Hotels, Mietwagen und andere Reiseprodukte buchen und vergleichen. Für die Vermittlung und Abwicklung der Buchung erhält Expedia eine entsprechende Provision.

Hotelbetreiber, Reiseveranstalter, Airlines & Co. können auf den Plattformen natürlich auch Werbung schalten.
Ferner ist man in der Vermarktung von Reiseversicherungen und anderen reisebezogenen Dienstleistungen tätig.

Das ist ein einträgliches Geschäft. In den zurückliegenden zehn Jahren konnte man den Umsatz von 4,77 auf 11,67 Mrd. USD massiv steigern.
Der Gewinn kletterte in derselben Zeit von 3,22 auf 6,79 USD je Aktie.

Starke Rückkehr

Der Siegeszug wurde nur kurzzeitig durch Corona unterbrochen, doch man ist erstaunlich gut durch die Krise gekommen.
Im Geschäftsjahr 2020 hat man zwar einen Verlust eingefahren, aber 2021 war man bereits wieder profitabel und 2022 konnte man sogar ein Rekordergebnis einfahren, obwohl der Umsatz noch unter dem Niveau von 2019 lag.

Expedia hat die Zeit also genutzt, sich effizienter aufgestellt und profitiert jetzt überproportional von der Rückkehr zur Normalität.
Man könnte auch von einem Reiseboom sprechen.

Die meisten Hotels und Airlines haben das inflationäre Umfeld genutzt und die Preise erhöht. Die Nachfrageseite ist dennoch stark, was zu einem deutlich steigenden Wert aller Buchungen geführt hat und die Margen zusätzlich befeuert.

Diese Zahlen haben einen Kurssturz ausgelöst

Der Gewinn von Expedia lag in Q2 mit 2,89 je Aktie weit über den Erwartungen von 2,32 USD. Der Umsatz verfehlte mit 3,36 Mrd. die Analystenschätzungen von 3,37 Mrd. USD jedoch knapp.

Auf den ersten Blick ergibt die negative Kursreaktion also wenig Sinn. Man kann sicherlich bemängeln, dass der Umsatz unter den Erwartungen lag, aber in Anbetracht der stark gestiegenen Profitabilität spielt das aus meiner Sicht kaum eine Rolle.
Darüber hinaus war die Verfehlung so klein, dass der Abverkauf kaum erklärbar ist.

Dasselbe gilt auch, wenn man sich die Details anschaut. Der Umsatz konnte auf Jahressicht um 6 % gesteigert werden und erreichte das höchste Niveau der Unternehmensgeschichte.
Das Buchungsvolumen erreichte im zweiten Quartal ebenfalls ein neues Rekordniveau.

Beim Gewinn ergibt sich ein ähnliches Bild. Das Ergebnis konnte um 48 % gesteigert werden. Expedia hat in einem zweiten Quartal nie mehr verdient.

Buybacks: Dann eben mit der Brechstange

Expedia hat im Jahresverlauf bereits für 1,2 Mrd. USD eigene Aktien zurückgekauft, was in etwa 8,3 % des Börsenwerts entspricht.
Da man in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen freien Cashflow von 3,85 Mrd. USD erzielt hat und 5,57 Mrd. USD auf der hohen Kante hat, kann man es sich problemlos leisten.

Expedia hält derzeit 38 % des Börsenwerts in Cash.

Nach dem gestrigen Kurssturz wird Expedia umso mehr eigene Aktien einziehen und das ist auch gut so.
Denn der Reise-Gigant erwartet einen Gewinnsprung auf 9,60 USD, was nicht nur ein neuer Rekord wäre, sondern auch in etwa 50 % mehr als 2019 entspricht.

Expedia kommt demnach auf eine forward P/E von 10,3. In den fünf Jahren vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei 23,4.
In all den Jahren an der Börse habe ich viele eigenwillige oder auch schlichtweg sinnbefreite Kursreaktionen erlebt, diese ist ganz vorne mit dabei.

Expedia Aktie: Chart vom 04.08.2023, Kurs: 99 - Kürzel: EXPE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Expedia Aktie: Chart vom 04.08.2023, Kurs: 99 – Kürzel: EXPE | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht ist der Abpraller bei 120 USD dennoch ein Problem. Es wäre gut möglich, dass die Aktie jetzt wieder zur Unterstützung bei 90 USD zurückkommt.

Auf diesem Niveau wird nicht nur Expedia eigene Aktien kaufen, es dürften auch einige Großinvestoren die Hände aufhalten, wie auch schon in den Monaten zuvor.

Expedia startet den nächsten Rallyeversuch. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Kursziele und beantworten die Frage, ob es sich auch um ein Investment handeln könnte.

Der “Reopening Trade” und Expedia

Noch während weite Teile der Welt im Zuge der Corona-Krise unter Lockdowns und anderen Einschränkungen der Freiheit litten, wurde der sogenannte „Reopening Trade“ diskutiert.
Gemeint war damit, dass man frühzeitig in die Aktien einsteigen solle, die von einer Lockerung besonders stark profitieren.

Dieser Gedanke ergibt Sinn und in vielen Fällen ist der Trade auch aufgegangen, zum Beispiel bei Expedia.
Nach dem Abverkauf 2020, kam es zu einer massiven Rallye, es wurde sogar ein neues Allzeithoch.

Beide Bewegungen waren nachvollziehbar, denn zuerst litt Expedia außerordentlich stark unter den Einschränkungen im Reiseverkehr, profitierte aber auch besonders stark von der Lockerung.
Bis dahin hätte man die Kursentwicklung also leicht erklären können, was allerdings seitdem passiert ist, ist mehr als erstaunlich.

Rekordgewinne: Aktie fällt

Expedia hat wie erwartet eine dynamische Erholung des Geschäfts erlebt. Der Umsatz lag 2022 fast wieder auf dem Niveau von 2022.
Noch wichtiger ist aber, dass man einen Rekordgewinn eingefahren hat. Gleichzeitig hat die Aktie massiv an Wert verloren.

Seitdem hat sich die gute geschäftliche Entwicklung fortgesetzt, zu nachhaltigen Kurssteigerungen hat das aber noch nicht geführt.
Ein erster Ausbruchsversuch Anfang des Jahres ist gescheitert, jetzt nimmt die Aktie erneut Anlauf.

Expedia Aktie: Chart vom 07.06.2023, Kurs: 112 - Kürzel: EXPE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Expedia Aktie: Chart vom 07.06.2023, Kurs: 112 – Kürzel: EXPE | Quelle: TWS

Ob der Ausbruch dieses Mal gelingt, wird sich noch herausstellen müssen. Aus technischer Sicht mehren sich jedoch die Zeichen einer Bodenbildung und dementsprechend steigen die Chancen für einen nachhaltigen Ausbruch.

Mit dem Anstieg über 104 USD wurde ein Kaufsignal mit einem Kursziel bei 114 USD ausgelöst. Darüber wäre der Weg in Richtung 120 USD frei.

Kann auch dieser Widerstand überwunden werden, hellt sich das Chartbild deutlich auf. In diesem Szenario rücken Kursziele bei 130 sowie 135 und 140 USD in den Vordergrund.

Kursziele abseits der Charttechnik

Aus fundamentaler Sicht hat die Aktie ebenfalls noch Spielraum. Wie bereits angeschnitten, hat Expedia im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis eingefahren, der Kurs steht aber fast 50 % unter dem Hoch.

Wir hatten kürzlich noch darauf hingewiesen:
Booking und Expedia: Keine Panik, oder doch?

Damals hatte Expedia gerade die Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt, doch die spielen aufgrund der Saisonalität ohnehin kaum eine Rolle.
Viel wichtiger ist das Sommergeschäft, denn in dieser Zeit verdient man einen Großteil des Geldes.

Die Buchungen sind auf ein Rekordniveau gestiegen und liegen weit über dem Vorjahresniveau.
Daher wird im laufenden Geschäftsjahr ein weiterer Gewinnsprung erwartet.

Darf man den Prognosen glauben, wird das Ergebnis um 40 % auf 9,52 USD je Aktie steigen.
Expedia würde demnach anderthalbmal so viel verdienen wie noch 2019.

Setzt man das in Verhältnis zum damaligen Kursniveau, ergeben sich daraus Kursziele zwischen 154,80 und 216,72 USD.
Nimmt man die durchschnittliche Bewertung der fünf Jahre bis einschließlich 2019 zur Grundlage, ergibt sich ein Kursziel von 223,62 USD.

Jedes der genannten Kursziele erscheint aus heutiger Sicht weit entfernt, doch wie wir wissen, kommt es an der Börse ständig zu derartigen Bewegungen, selbst bei Großkonzernen.