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Der Auftragsbestand von Workday explodiert auf mehr als 20 Milliarden Dollar. Rekorde, wohin man auch schaut. Ist die Aktie jetzt ein Kauf?
Für prozyklische Anleger haben wir mit PubMatic (Link) bereits eine aussichtsreiche Aktie identifiziert.
Mit Workday kommen jetzt auch antizyklische Anleger auf ihre Kosten.
Auftragsbestand zieht massiv an
Workday hat eine massive Rallye hinter sich, der Kurs hat sich in kaum mehr als einem Jahr verdoppelt.
In solchen Situationen sind scharfe Korrekturen sehr häufig.
Einen ähnlichen Vorgang konnte man vor wenigen Tagen bei Palo Alto beobachten. Inzwischen ist die Aktie des Cybersecurity-Spezialisten wieder von 260 auf über 300 USD gestiegen und es wäre möglich, dass die Bären auch bei Workday nur kurzzeitig Freude haben werden.
Denn die Zahlen von Workday waren alles andere als schlecht. Der Gewinn lag in Q4 mit 1,57 je Aktie über den Erwartungen von 1,45 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,92 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,90 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 17 % und einem Gewinnsprung um 51 % (non-GAAP).
Das Geschäft läuft blendend und das dürfte auch so bleiben.
Der Auftragsbestand für die kommenden 24 Monate konnte um 20 % auf 11,7 Mrd. USD gesteigert werden. Der gesamte Auftragsbestand kletterte sogar um 27 % auf 20,9 Mrd. USD.
Starker Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr stellt man ein Umsatzwachstum von 17-18 % sowie einen Anstieg der operativen Marge (non-GAAP) von 24,0 % auf 24,5 % in Aussicht.
Das operative Ergebnis würde demnach von 1,7 auf 2,1 Mrd. USD steigen.
Darüber hinaus hat man Aktienrückkäufe mit einem Volumen von 500 Mio. USD beschlossen.
In Anbetracht von 7,8 Mrd. USD an Barmitteln und einem freien Cashflow von 1,9 Mrd. USD kann man es sich problemlos leisten. Es stellt sich eher die Frage, warum man nicht im größeren Stil eigene Aktien zurückkauft.
Der Absturz ist demnach nicht besonders gut begründet. Die einzigen greifbaren Erklärungen dafür sind, dass eine stärkere Verbesserung der Margen erwartet wurden oder die Bewertung zu hoch ist.
Bei beiden Themen kann man zu einer optimistischen Einschätzung kommen oder auch nicht. Wie man anhand der letzten Analysen erahnen könnte, gehöre ich zum Bullenlager, denn bei Workday läuft es nicht nur derzeit gut, sondern auch mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Jahren. Der hohe Auftragsbestand lässt kaum eine andere Schlussfolgerung zu.
Bewertung und Perspektiven: Ist Workday unterbewertet?
Daher stellt sich nur noch die Frage nach der Bewertung. Was ist ein Unternehmen mit einem gut skalierbaren und hochprofitablem Geschäftsmodell, wiederkehrenden Einnahmen, Wachstumsraten von mehr als 20 % und einem Auftragsbestand von über 20 Milliarden Dollar wert?
Vermutlich deutlich mehr als der derzeitige Börsenwert von 74,5 Mrd. USD.
Sollte sich das Wachstum in ähnlicher Weise fortsetzen, sinkt der P/FCF bis Ende des kommenden Jahres auf 30, oder die Aktie steigt.
Abgesehen von den letzten Monaten war Workday nie niedriger bewertet.
Die Aktie ist übergeordnet bullisch. Sollten sich die Kursverluste jedoch im regulären Handel bestätigen, könnte das eine Korrektur in Richtung 280 USD einleiten. Darunter müssen weitere Kursverluste bis 265 oder sogar 245-250 USD eingeplant werden.
Niedrigere Kurse sind aus heutiger Sicht unwahrscheinlich.
Laut Gartner führend
Workday ist einer der führenden Anbieter cloudbasierter Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung.
Kürzlich wurde Workday wieder als Leader für „financial planing software“ eingestuft (Link).
Das Kernstück ist das Human Capital Management (HCM), mit dem selbst international agierende Konzerne die Arbeitsstunden, Überstunden, Feiertage und weitere Details von Mitarbeitern erfassen und die Löhne automatisch berechnen können.
Das hört sich im ersten Moment trivial an, ist es aber nicht. Und an dieser Stelle enden die Möglichkeiten der Workday-Systeme auch nicht.
Egal ob Buchhaltung, Finanzen, HR oder Entgeltabrechnung, Workday deckt alle angrenzenden Themen ab. Die Analyse von Finanzen, Personal, operativen Themen, das Personalmanagement, Talent-Akquise, Projekt- und Ressourcenmanagement, Zeiterfassung, die Planung von Budgets, Vertrieb und so weiter.
Darüber hinaus können alle vorliegenden Datensätze eingehend analysiert werden.
Im Endeffekt benötigt jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe Systeme, um diese Herausforderungen zu meistern und immer mehr setzen auf Workday.
Gleichzeitig baut Workday die Anwendungsmöglichkeiten immer weiter aus. Derzeit deckt man einen der wichtigsten Bereiche von ERP-Systemen ab, jedoch noch lange nicht alle.
Die Kombination aus neuen Kunden und neuen Anwendungsfeldern hat in der Vergangenheit zu erheblichem Wachstum geführt und dürfte es auch in Zukunft.
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