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Dass die Stellantis-Aktie durch den Dividendenabschlag in den im Februar überbotenen Aufwärtstrendkanal gedrückt wurde, war nicht weiter tragisch, das hätten die Bullen aufholen können. Aber was wir hier jetzt sehen, das lässt sich so leicht nicht mehr reparieren!
Gerade erst vor zwei Wochen hatte ich an dieser Stelle auf die Bedeutung der oberen Begrenzungszone des im Frühjahr 2023 etablierten Aufwärtstrendkanals der Stellantis-Aktie hingewiesen. ‚Diese Zone muss halten, sonst wird es hier ungemütlich‘, war der Beitrag übertitelt. Der Chart zeigt: Sie hielt nicht. Und es wurde ungemütlich … und wie!
Wie kann es sein, dass die Aktie des Automobilkonzerns, auf die sich noch im Februar und März so viele derart ungezügelt gestürzt hatten, auf einmal haltlos wegbricht und dadurch kurz davor steht, ein weiteres bärisches Signal zu generieren?
Denn Sie sehen es ja im Chart: Die Aktie krachte am Dienstag und Donnerstag (Mittwoch waren die Märkte in Europa ja großenteils geschlossen) im D-Zug-Tempo durch die gesamte Breite des Aufwärtstrendkanals und hat jetzt auf der Kreuzunterstützung aus dessen unterer Begrenzungslinie und der 200-Tage-Linie aufgesetzt. Fällt dieser Bereich, wäre der Supportbereich 18,88/19,20 Euro noch ein denkbares, letztes Sprungtuch für die Bullen, um einigermaßen weich zu fallen.
Aber ob das dann nicht womöglich auch reißen würde? Immerhin war Enttäuschung Basis dieses Selloffs unter immens hohen Umsätzen. Und wenn sehr große Erwartungen enttäuscht werden, kann das eben auch sehr große Konsequenzen haben. Was war passiert?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Stellantis Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Der Multimarken-Konzern, Heimat zahlreicher weltbekannter Automobilmarken wie Peugeot, Citroen, Opel, Fiat, Chrysler, Alfa Romeo, Jeep und einigen mehr, hatte am Dienstag die Umsatzentwicklung des ersten Quartals gemeldet. Daten zu Marge und Gewinn stehen erst nach dem Ende des Halbjahres an, so gesehen konnte man nicht abschätzen, wie markant die gemeldete Verringerung des Umsatzes auf den Profit gedrückt hat. Aber das dürfte die Intensität der Reaktion nur angefacht haben. Denn bei positiven Meldungen können sich die Anleger auch ein vergleichbar positives Szenario in Sachen Unternehmensgewinn ausmalen. Bei „bad news“ können sich die Akteure die fehlenden Daten vergleichbar negativ denken. Und in diesem Fall war die Meldung negativ.
Stellantis musste im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um die zwölf Prozent hinnehmen, das war deutlich mehr, als im Vorfeld von den Analysten erwartet wurde. Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge sank dabei um zehn Prozent.
Das war vermutlich vor allem deswegen für viele eine böse Überraschung, weil man Stellantis gerade erst im letzten Frühjahr „entdeckt“ und festgestellt hatte, dass sich dieses Multimarken-Konglomerat wider Erwarten viel besser schlägt als befürchtet. Aufgrund der selbst für einen Autobauer niedrigen Bewertung und der hohen Dividende, die am 22.4. ausgezahlt wurde, übertrieb man es mit den Käufen indes. Und eine derart extreme Rallye macht einen Kurs nun einmal fragil, weil umso weniger Trader zögern, blitzschnell Kasse zu machen, je höher ihre Gewinne im Vorfeld gestiegen sind. Und da auch noch die Dividende ausbezahlt ist, machte man ob dieser unerfreulichen Daten reichlich Kasse. Und jetzt?
Jetzt ist mehr als die Hälfte dieser Ende Mai 2023 begonnenen Hausse dahin. Dies in Kombination mit den vorgenannten, grundsätzlich massiven Unterstützungen bis hinunter auf 18,88 Euro könnte reichen, um die Aktie aufzufangen. Aber das wird davon abhängen, wie viele Akteure, die bis vor Kurzem noch alles in rosa getaucht wahrnahmen, jetzt rabenschwarz sehen und womöglich imstande sind, eine Übertreibung nach unten auszulösen.
Sollte diese jetzt im Feuer stehende Supportzone fallen, wäre das zwar auf Basis der aktuellen Datenlage eher überzogen. Aber ebenso, wie es zuvor auf der Oberseite kein vernunftbasiertes Halten gab, kann das auch für die Gegenrichtung gelten, daher: Rutscht Stellantis unter diese Zone 18,99/19,20 Euro, sollte man besser nicht in dieses fallende Messer greifen!
Quellenangaben: Zwischenbericht 1. Quartal, 30.04.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/april/first-quarter-2024-shipments-and-revenues
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